Die Blätter des Spinat stecken voller Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Seine Powerstoffe sollen sogar im Kampf gegen Krebs helfen! | Foto: Racool_studio, Freepik

Spinat für kleine und große Esser: 10 Fragen, 10 kinderleichte Antworten

Autorin

Caroline Cornfine

Iiiiihhhhh Spinat! Fast jedes Elternteil hat diesen Satz schon einmal gehört. Obwohl es natürlich auch genug Kinder gibt, die das grüne Blattgemüse lieben – vermutlich am liebsten mit dem „Blubb“. In diesem Artikel geht es um die vielen gesunden Eigenschaften des Spinats, wie vielfältig er in der Küche einsetzbar ist und wie man kleinen Verweigerern das Powergemüse vielleicht doch noch näherbringen kann.

Frage 1: Was macht Spinat gesund?

Er ist reich an verschiedenen Vitaminen wie Vitamin A, C, E und K. Darüber hinaus enthält er eine Vielzahl von Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Kalzium. Außerdem ist er eine ausgezeichnete Quelle für Ballaststoffe und enthält bioaktive Verbindungen wie Flavonoide und Carotinoide, die als Antioxidantien wirken.

Am bekanntesten ist Spinat aber vermutlich für seinen Eisengehalt, der allerdings mit 3,5 mg pro 100 g (die empfohlene Tagesdosis liegt bei 14 mg) deutlich geringer ist als früher angenommen. Trotzdem bleiben die Blätter eine hervorragende Eisenquelle, um die Blutbildung zu unterstützen.

Zudem helfen die Nährstoffe des Spinats, den Blutdruck zu regulieren und die Knochen zu stärken. Neueste Studien vermuten sogar, dass Spinat in Zukunft durch seine Carotinoide und Flavonoide in der Krebsprävention eine Rolle spielen könnte. Also ein richtiges Powergemüse, das mit 22 kcal pro 100 g auch sehr kalorienarm ist.

Frage 2: Hat Spinat auch ungesunde Inhaltsstoffe?

Er enthält tatsächlich zwei Stoffe, die für bestimmte Personen problematisch sein können. Das ist zum einen die Oxalsäure, die in Kombination mit Kalzium die Entwicklung von Nierensteinen begünstigen kann. Die Mengen sind nicht sonderlich hoch, allerdings sollten Personen, die bereits an Nierensteinen leiden, mit ihrem Arzt besprechen, wie viel Spinat sie essen sollten.

Zudem handelt es sich hier um ein nitratreiches Gemüse. Für Erwachsene ist das positiv, da eine nitratreiche Ernährung einen positiven Einfluss auf den Blutdruck haben kann. Babys unter sechs Monaten sollten allerdings noch kein Nitrat zu sich nehmen. Deshalb bitte erst ab dem siebten Lebensmonat geben!

Frage 3: Wie schaffe ich es, dass mein Kind Spinat isst?

Am gesündesten ist er zweifelsfrei in gedünsteter Form. Wer das nicht mag, kann ihn beispielsweise direkt unter Kartoffelpüree geben. Die Kartoffeln mildern den leicht herben Geschmack ein wenig ab. Übrigens: Je jünger und kleiner die Blätter sind, desto milder ist ihr Geschmack.

Ein weiterer Tipp: Die Blätter lassen sich hervorragend als Smoothie verarbeiten. Insbesondere Babyspinat ist in Kombination mit Früchten wie Mango, Ananas, Banane und Trauben fast geschmacksneutral. Probiere es doch einfach mal aus!

Mogle doch mal Spinat unter den nächsten grünen Smoothie – merkt keiner!

Frage 4: Muss ich Spinat putzen?

Nicht direkt. Allerdings solltest du ihn vor der Verwendung genau inspizieren und welke oder matschige Blätter aussortieren. Manchmal sind auch die Stile etwas holzig, die kannst du dann einfach mit einem Messer entfernen.

Frage 5: Wie verwende ich Spinat am besten?

Spinat ist ein unglaublich vielseitiges Gemüse und findet sich daher in fast allen Küchen weltweit wieder. Ein Klassiker bei Kindern ist natürlich die Kombi mit Kartoffeln und Spiegelei oder Fischstäbchen. Aber auch roh schmeckt er hervorragend – in einem Salat mit anderen Zutaten wie Wassermelone, Blaubeeren, Birne, Nüssen, aber auch Käse hervorragend. In der italienischen Küche ist Spinat eine beliebte Füllung für Ravioli oder Lasagne, die Inder lieben ihn als Palak Paneer – ein warmes Hauptgericht mit vielen indischen Gewürzen und dem typisch indischen Käse, der ein wenig an Feta erinnert.

Frage 6: Wie mache ich Rahmspinat selber?

Der mit dem „Blubb“ ist bei Kindern zweifelsfrei die beliebteste Variante. Man muss Rahmspinat aber deswegen nicht fertig kaufen, sondern kann ihn auch selber machen. Dafür 500 g der Blätter putzen, waschen und in kochendem Salzwasser etwa 3-5 Minuten blanchieren. Dann in Eiswasser abschrecken. Eine Zwiebel schälen, würfeln und in ein wenig heißer Butter glasig andünsten, dann den Spinat dazugeben. Mit Gemüsebrühpulver und Muskatnuss würzen und abschmecken. 1 EL Mehl mit wenig Wasser verrühren und unter den Spinat rühren, dann die Sahne (ca. 75 ml) angießen. Gut durchrühren und mit dem Pürierstab pürieren. Fertig!

Frage 7: Wie lagere ich Spinat am besten?

Kühl und feucht, also am besten im Kühlschrank bei maximal 4 Grad und in einer luftdichten Box oder einer Plastiktüte. So hält sich die Feuchtigkeit am besten und der Spinat bleibt ein paar Tage frisch. Grundsätzlich gehört Spinat aber zu den eher schnell verderblichen Gemüsesorten und sollte zügig verzehrt werden. Zudem sind die Blätter sehr empfindlich gegenüber Ethylen, ein Gas, das beispielsweise Äpfel und Bananen produzieren und damit einen Reifungsprozess auslösen. Deshalb sollte man sie nicht in der Nähe dieser Obstsorten aufbewahren.

Spinat schmeckt auch roh wunderbar – im Salat oder als farbenfrohe Beilage. Einfach mal ausprobieren!

Frage 8: Kann ich Spinat einfrieren?

Selbstverständlich. Du solltest ihn vorher waschen und für 2-3 Minuten in kochendem Wasser blanchieren. Danach gleich in Eiswasser abschrecken. Dies stoppt den Garprozess und hilft, die grüne Farbe zu erhalten. Tupfe ihn danach so gut es geht mit einem Küchenpapier trocken und friere ihn am besten portionsweise ein

Frage 9: Darf ich Spinat wieder erwärmen?

Ja, darfst du. Der Mythos, dass man Spinat nicht aufwärmen darf, stammt aus einer Zeit, in der es noch keine Kühlschränke gab und Lebensmittel bei Raumtemperatur gelagert wurden. Dadurch konnten sich Bakterien leicht vermehren, die das im Spinat enthaltene Nitrat in Nitrit umwandeln – was nicht sehr gesund ist. Wichtig ist deshalb, wenn du Spinat aufheben möchtest, ihn nach der Zubereitung schnellstmöglich abzukühlen und im Kühlschrank aufzubewahren. Außerdem solltest du ihn vor dem Verzehr (spätestens am nächsten Tag) nochmal richtig erhitzen und dann komplett aufessen.

Frage 10: Wann ist Spinat schlecht?

Das ist hierbei ganz easy zu erkennen: Wenn die Blätter welk, feucht und matschig werden, ist er nicht mehr genießbar.

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