
Die drei besten Rezepte zum Einmachen von Oma Anni
Anna Butterbrod
„So viel Zucchini! Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich damit machen soll“, stöhnt Oma Anni am Telefon. Eigentlich ist sie meine Schwiegermutter, aber seit der Geburt unserer Tochter heißt sie bei allen nur noch „Oma Anni“.
Oma Anni hat einen riesigen Garten, in dem sie mit viel Freude und Fleiß Gemüse, Obst, Kräuter und Salat anpflanzt. Einen Großteil isst sie frisch – gleich aufs Frühstücksbrot kommt duftender Schnittlauch, dazu dicke Scheiben Tomaten, die sie eben erst in ihrem kleinen Gewächshaus geerntet hat. Sind wir zu Besuch, hilft ihr unsere Tochter ganz euphorisch dabei. Die kleinen Tomaten schaffen es gar nicht ins Haus, sondern landen gleich in ihrem Mund. „Mmmmh, sind die lecker. Die schmecken ganz anders als bei uns zu Hause!“ Stimmt, denn die stammen eben aus dem Supermarkt. Wir haben mal auf dem Balkon Tomaten angepflanzt, aber die haben dann die Eichhörnchen weggefuttert, kaum dass sie reif waren. Vielleicht starte ich nächsten Sommer nochmal einen Versuch…

Meine Tochter liebt plötzlich Steckrüben und Zucchini
Alles, was Oma Anni nicht schafft, frisch zu essen, macht sie haltbar. Sie ist die Königin des Einmachens! Anni zaubert Ketchup selber und Peperonata, Zucchini– und Tomatensuppe, trocknet Kräuter für Tees und Gewürzmischungen. Das letzte Mal, als wir da waren, gab sie uns eine riesige Tasche voll selbstgemachter Köstlichkeiten mit. Mein Favorit: der eingelegte Kürbis. Zum Reinlegen gut!
Meiner Tochter und meinem Mann dagegen schmeckten die pürierten Steckrüben am besten. „Können wir die an Weihnachten essen?“, fragte meine Tochter und ich habe sie noch nie so strahlen gesehen, wenn es um Gemüse ging. Zucchini lehnt sie normalerweise ab, die eingelegten von Oma Anni probierte sie und meinte: „Siehst du? Ich mag DOCH Zucchini!“
Einfach mal Einmachen – traut euch!
Und weil diese Rezepte bei uns für so viel Begeisterung sorgten, habe ich Oma Anni dazu überreden können, sie mir für BRODZEIT zu verraten. Wie ich von ihr gelernt habe, ist einmachen gar nicht schwierig – auch für Anfängerinnen wie mich. Macht’s nach, wir freuen uns auf euer Feedback!
Eingelegte Zucchini
600 g Zucchini
400 ml Kräuteressig
100 ml Wasser
200 g Zucker
1-2 TL Salz
10 Pimentkörner
10 Wacholderbeeren
15 Pfefferkörner (schwarz)
2 EL Senfkörner
4 Lorbeerblätter
Zucchini in Spalten schneiden (so wie bei Essiggürkchen). Die restlichen Zutaten aufkochen und 10 Minuten köcheln lassen. Abkühlen lassen und abschmecken, eventuell nachwürzen. Die Zucchinispalten aufrecht in Schraubgläser stellen und den Sud darüber geben. Ein Küchentuch aus Stoff zusammengefaltet auf dem Boden eines Kochtopfs platzieren, damit die Gläser beim Einkochen nicht zerspringen. Dann die Gläser mit den Zucchini darauf platzieren und zu 3/4 mit Wasser bedecken. 20 Minuten bei 80 Grad einkochen.
Annis Extra-Tipp: Bleibt etwas vom Sud über, kann man diesen auch gut als Salatdressing nutzen!
Eingelegter Kürbis
300 g Kürbis (Anni nimmt „Roten Zentner“ aus ihrem Garten)
50 ml Wasser
125 ml Weißweinessig
1/2 TL Salz
1 TL Senfkörner
1-2 EL Zucker
Den Kürbis schälen, entkernen, würfeln und in eine Schüssel geben. Wasser mit Essig, Salz, Senfkörnern und Zucker in einen Topf geben. Aufkochen und abkühlen lassen. Den Kürbis damit übergießen. Abdecken und bei Raumtemperatur einen Tag durchziehen lassen. Am nächsten Tag den Schüsselinhalt in einen Topf geben und so lange kochen, bis die Kürbisstücke gar sind – Biss sollten sie aber noch haben. Die Kürbisstücke mit einer Kelle aus dem Topf schöpfen und in Schraubgläser geben. Die Flüssigkeit erneut aufkochen und danach ebenfalls in die Gläser gießen. Die Kürbisstücke sollten komplett damit bedeckt sein.

Steckrübenpüree
1 große Steckrübe
4 große Kartoffeln
Salz
Pfeffer
1 EL Gemüsebrühe
Butter nach Gusto
Steckrübe und Kartoffeln schälen und würfeln. Wasser zugeben – so dass die Steckrüben nicht ganz bedeckt sind. „Damit das Püree nachher nicht zu flüssig wird“, hat mir Anni nachträglich erklärt. Gemüsebrühe dazu, 20 Minuten köcheln lassen. Grob Durchstampfen („Auf keinen Fall mit einem Quirl!“ hat Anni gemahnt) und dabei „ein ordentliches Stück Butter“ zugeben. „Nicht daran sparen“, mahnt sie. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

