Brokkoli, das Superfood! Die grünen Röschen stecken voller Vitamine

Brokkoli für kleine und große Esser: 10 Fragen, 10 kinderleichte Antworten

Autorin

Anna Butterbrod

Ob roh oder gekocht – Brokkoli ist ein echtes Superfood für die ganze Familie! Denn das Gemüse hat einen hohen Gehalt an Vitaminen und Nährstoffen. Brokkoli ist nicht nur gesund, sondern auch äußerst vielseitig in der Küche verwendbar. Praktisch: Das Gemüse lässt sich auch einfrieren, um es länger haltbar zu machen und die wertvollen Inhaltsstoffe weitgehend zu konservieren.

Ernährungswissenschaftlerin Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern hat uns dabei unterstützt, zehn Fragen zu beantworten, die Eltern am meisten interessieren. Sie verrät unter anderem, warum man den Brokkoli nach dem Kleinschneiden eine halbe Stunde stehenlassen und das Kochwasser nicht einfach wegschütten sollte…

Frage 1: Warum ist Brokkoli so gesund?

Brokkoli zählt zu den Top-Gemüsesorten für Familien. Denn mit dem Verzehr tut man wirklich was für seine Gesundheit. „Brokkoli ist ein kalorienarmer Lieferant von Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen“, sagt Daniela Krehl. Zu letzteren gehört Sulforaphan, das den Brokkoli vom Geschmack her leicht scharf macht. „Sie schützen vor Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen, das wurde durch Studien bewiesen.“

Brokkoli liefert außerdem viel Kalzium. „Wenn jemand eine Milchunverträglichkeit hat oder aus einem anderen Grund darauf verzichtet, kann Brokkoli helfen, die Kalziumspeicher zu füllen.“ Auch die Mineralstoffe Magnesium und Eisen sind in großen Mengen vorhanden. „Die ideale Mischung für aktive Kinder und Erwachsene.“

Dazu kommen Vitamin C und Folsäure. „Vitamin C nehmen wir in Deutschland in recht guten Mengen auf, aber bei Folsäure herrscht häufig ein Defizit – besonders bei Frauen im gebärfähigen Alter. Gerade zu Beginn einer Schwangerschaft spielt Folsäure eine essenzielle Rolle und reduziert das Risiko für Fehlbildungen.“

Frage 2: Wie schaffe ich es, dass mein Kind Brokkoli isst?

„Kinder, die Brokkoli als Beilage nicht mögen, kann man vielleicht mit Bratlingen von dem Gemüse überzeugen“, empfiehlt Daniela Krehl. „Die gehen immer und es gibt so viele schöne Rezepte dafür. Mit Kartoffeln, Linsen oder Käse…“ Auch püriert in Suppen in Soßen falle der Brokkoli kleinen Gourmets oft nicht so auf. „Kinder lehnen oft den kohlartigen Geschmack von Brokkoli ab, der sich beim Kochen noch stärker entfaltet. Daher sollte man ihnen die Röschen auch ruhig mal roh vorsetzen, mit einem leckeren Dipp.“

Kinder mögen Brokkoli manchmal lieber roh als gekocht – einfach mal ausprobieren!

Frage 3: Darf ich Brokkoli denn roh essen?

„Ja, das geht ganz wunderbar. Dabei, dass das in Mode kommt, hat der Thermomix geholfen, für den es ein Brokkolisalat-Rezept gibt.“ Roher Brokkoli, Paprika, Apfel, und Pinienkerne werden mit einem Mix aus Olivenöl, Essig, Honig und Senf kleingehäckselt. „Der kommt bei unheimlich vielen Menschen gut an.“

Frage 4: Wie verwende ich Brokkoli am besten?

„Brokkoli ist universal einsetzbar – in Nudelgerichten, Auflauf, Quiche oder als Füllung für einen herzhaften Strudel.“ Einen wichtigen Tipp hat die Ernährungswissenschaftlerin noch:  „Man sollte den Brokkoli nach dem Kleinschneiden nicht sofort verwenden, sondern eine halbe Stunde ruhen lassen. Denn in der Zeit aktivieren Enzyme zusätzlich den sekundären Pflanzenstoff Sulforaphan.“ Die gesundheitsfördernde Wirkung steigert sich also!

Frage 5: Wie lagere ich Brokkoli am besten?

„Neue Kühlschränke haben extra-feuchte Gemüsefächer, darin liegt der Brokkoli ideal. Wer das nicht hat, umwickelt das Gemüse mit einem feuchten Tuch und legt es in den Kühlschrank. Ist er in Frischhaltefolie gewickelt, kann man ihn auch einfach da drin lassen. Vier bis fünf Tage bleibt er frisch. Aber: Je länger man ihn aufbewahrt, desto mehr Vitamine gehen verloren.“

Frage 6: Kann ich Brokkoli einfrieren?

„Roh kann man ihn nicht einfrieren, das geht nur bei gekochten Resten oder Röschen, die man vorher kurz blanchiert hat. Dafür das Gemüse einfach zwei Minuten in kochendes Salzwasser geben. Gefroren ist er mindestens acht Monate lang verwendbar.“

Frage 7: Kann ich auch die Blätter und den Strunk vom Brokkoli essen?

Viele essen nur die Röschen, dabei ist am Brokkoli alles genießbar: auch der Strunk und die Blätter. „Der Strunk eignet sich gut für Gemüsepasten oder Pesto, die Blätter schmecken auch im Salat.“

Beim Kochen behält der Brokkoli die meisten seiner Vitamine, doch ein Teil der Mineralstoffe geht verloren. Dünsten ist daher ratsamer

Frage 8: Bleiben die Vitamine erhalten, wenn ich Brokkoli koche?

„Die Folsäure und viele weitere Vitamine, die der Brokkoli bietet, sind hitzebeständig. Ein Mimöschen ist allerdings das Vitamin C, von dem sowieso oft schon viel durch eine lange Lagerung verloren geht. Ein Teil der wichtigen Mineralstoffe geht beim Kochvorgang ins Wasser über. Daher sollte man dieses nicht wegschütten, sondern wiederverwenden – zum Beispiel als Basis für Suppen oder Soßen. Das Brokkoli-Kochwasser lässt sich prima kühlgestellt in einem sauberen Schraubglas aufbewahren. Wenn man es gut durcherhitzt, kann man es auch am nächsten Tag noch verwenden.“ Wer auf Nummer sicher gehen will, dünstet den Brokkoli, statt ihn zu kochen. Auf diese Weise bleiben die Mineralstoffe im Gemüse.

Frage 9: Kann ich Brokkoli noch essen, wenn die Röschen gelb sind?

„Das kann man schon machen, die gelben Blüten sind nicht giftig. Allerdings bedeutet das, dass der Brokkoli dann deutlich weniger Nährstoffe enthält, weil die ganze Kraft in die Blüten gewandert ist. Der Brokkoli kommt aus der Familie der Kreuzblütengewächse und das kann man Kindern in diesem Stadium natürlich besonders schön zeigen. Findet dieser Prozess unter Frischhaltefolie statt, kann sich allerdings Schimmel bilden. In diesem Fall bitte unbedingt den ganzen Brokkoli wegwerfen, weil Schimmelpilze ein hochtoxisches Gift produzieren. Da hilft auch kein abkochen.“

Frage 10: Wie lange darf ich gekochten Brokkoli noch essen?

„Wichtig ist, dass übrig gebliebener Brokkoli möglichst schnell in den Kühlschrank wandert, besonders in den Sommermonaten. Gekühlt ist er noch drei bis vier Tage verzehrfertig.“

Expertin

Daniela Krehl

arbeitet für die Verbraucherzentrale Bayern. Sie ist studierte Ökotrophologin und Ernährungswissenschaftlerin. Bei ihrem heute erwachsenen Sohn hat sie früher getrickst: „Ich habe das Knuspermüsli mit klassischen Haferflocken gestreckt.“ Sie selber ernährt sich seit Jahren möglichst saisonal. „Wenn die Wintergemüse-Saison beginnt, genieße ich Wirsing und Rote Bete. Aber die kalte Jahreszeit ist natürlich lang und im Frühling freue ich mich dann schon riesig auf Mairübchen und Spargel.“

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